Leben bedeutet Bewegung
Das Leben ist immer im Fluss, immer ist Bewegung. Doch das moderne Leben besteht fast nur noch aus Sitzen: Bereits beim Frühstücken, danach im Auto und natürlich während der Arbeit. Selbst in der Freizeit sieht es nicht anders aus: ob bei der Vereinssitzung, in der Kneipe oder vor dem Fernseher, es heißt immer wieder sitzen, sitzen, sitzen. Daher lautet eine Grundregel der Ergonomie: Abwechslung und Bewegung - alles nur nicht den ganzen Tag sitzen - und wenn, dann auf ergonomischem Sitzmobiliar.
Ein ergonomisches Produkt verhilft zu einem Stück mehr Bewegungsfreiheit. In dem es sich Ihren Bedürfnissen anpasst, aber auch, in dem es den Körper zu Bewegung und Haltungswechseln anregt. Gute Ergonomie bedeutet, ein Umfeld zu schaffen, welches Ihrem Körper Abwechslung und Bewegung ermöglicht.
Die Beine und Füße als Ausgangspunkt
"Sich die Beine vertreten" ist eine gängige Redensart und das Ausstrecken der Beine im Sitzen eine natürliche Körpergeste.
Dahinter steckt eine alte Körperweisheit: Bewegungen der Beine bringen nämlich den Kreislauf in Schwung. Blutzirkulation und Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers werden verbessert und das Ergebnis spürt man im ganzen Körper: Man ist frischer, wacher und geistig angeregter. Ein Grund dafür ist die Venenpumpe der Beine. Der Venenklappenmechanismus in den Beinen wird durch die Kontraktionen der Beinmuskulatur aktiviert und sorgt damit für den beschleunigten Blutrückfluss zum Herzen.
Stühle, die eine Bewegung von Füßen und Beinen gezielt fördern, sind daher besonders empfehlenswert, genauso wie Fußstützen.
Bewegung und Rückengesundheit
Die Wirbelsäule ist die Stütze unseres Körpers. Sie besteht aus den knöchernen Wirbeln, zwischen denen unsere Bandscheiben sitzen. Die Ernährung der Bandscheiben erfolgt nicht durch Blutgefäße, sondern durch den Wechsel von Be- und Entlastung: so ähnlich wie bei einem Schwamm. Deshalb sind Bandscheiben in besonderem Maße auf Bewegung angewiesen. Gesunde Bandscheiben sind die Grundlage für einen beweglichen, schmerzfreien Rücken.
Wechselnde Arbeitshaltungen und besonders der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen, die sogenannte Steh-Sitz-Dynamik, unterstützen den Rücken dabei, gesund und kraftvoll zu bleiben.
Die von Ergonomen geforderte 50:25:25-Regel besagt: nur 50 % der Zeit sollten wir bei der Arbeit sitzen, die andere Hälfte sollten wir stehen (25 %) oder uns bewegen (25 %). Am besten sind etwa 3-4 Wechsel pro Stunde. Diese Regel wird auch als Steh-Sitz-Dynamik bezeichnet. Den einseitigen Belastungen, die beim Sitzen wie beim Stehen auftreten, kann so wirksam begegnet werden. Aus diesem Grund schreibt auch der Gesetzgeber regelmäßige Unterbrechungen bei einseitiger Bildschirmarbeit vor.
Steh-Sitz-Dynamik
Von keiner Norm werden bisher Arbeitsplätze gefordert, die einen Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ermöglichen. Unter Fachleute aber ist bekannt: Steh-Sitz-Systeme beugen den Sitzgefahren vor, fördern das Wohlbefinden und unterstützen die Konzentrationsfähigkeit.
Stehen Sie auf, atmen Sie kräftig durch und bewegen Sie sich! Sofort steigert sich das Wohlbefinden, denn der aktivierte Kreislauf versorgt Körper und Gehirn wieder mit sauerstoffreichem Blut.
Eine perfekte Arbeitshaltung gibt es nicht. Was wir brauchen sind Veränderung, Abwechslung und möglichst viel Bewegung. Dies ist der Schlüssel, um gesund zu bleiben.
Die Umsetzung im Alltag
Für die Umsetzung der Steh-Sitz-Dynamik im Alltag gibt es zwei Lösungen.
- Moderne Arbeitstische sind heute immer auch als Steh-Sitz-Tisch erhältlich. In Sekunden verwandelt sich Ihr Sitztisch in ganzer Größe zu einem Stehtisch. Die Vorteile liegen auf der Hand: Alle Arbeitsmittel und auch der Computer bleiben an Ort und Stelle und bewegen sich mit in die Höhe. Sie können immer und ohne Mühe zwischen Sitzen und Stehen abwechseln. Und für viele Arbeiten sind auch Zwischenhöhen perfekt, zum Beispiel beim Sortieren von Unterlagen.
- Erweitern Sie Ihren Schreibtisch mit einem Stehpult. Stehpulte gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Designs und Preislagen, passend zu allen Einrichtungsstilen. Man kann mittlerweile sogar einen Stehpultaufsatz auf den vorhandenen Schreibtisch montieren, wenn kein Platz für ein eigenständiges Pult vorhanden ist.
Aber für diese Lösungen gilt: Sie sind nur dann etwas wert, wenn Sie auch genutzt werden. Der regelmäßige Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ist entscheidend, möglichst regelmäßig über den Tag verteilt. Ordnen Sie daher bewusst bestimmte Tätigkeiten dem Stehen zu: Telefonate, Besprechungen mit Arbeitskollegen oder wenn Sie etwas in Unterlagen nachlesen. Jede dieser Unterbrechungen mag zunächst wie eine Anstrengung wirken, aber bereits nach kurzer Zeit merken Sie, wie wohltuend körperliche Aktivität ist und wie positiv sich dies auch auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt.
Eine Studie zeigte, dass sich das Wohlbefinden von Mitarbeitern, die drei Monate an einem Arbeitsplatz mit integriertem Stehpult gearbeitet haben, überwiegend verbessert hat (etwa 70 % der Befragten). Fast alle beteiligten Mitarbeiter (92 %) haben bemerkt, wie vorteilhaft der Wechsel zwischen Stehen und Sitzen für sie ist.